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Ad hoc Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Moutier, 14/03/2017

Tornos bleibt auf Kurs

  • Mit neuen Produkten Marktanteile zurückgewonnen
  • Zunehmende Bedeutung des Servicegeschäfts
  • Starke Investitionszurückhaltung in der Automobilzulieferindustrie drückt auf EBIT und Nettoergebnis

Die Tornos Gruppe ist weiterhin gut unterwegs auf dem Weg zu einem wirtschaftlich leistungsfähigen, international verankerten, flexiblen Unternehmen mit hoher Innova­tionskraft und schlanken Fertigungsprozessen. Dass sich die Fortschritte der vergan­genen Jahre nicht in den wichtigsten Kennzahlen für das Jahr 2016 widerspiegeln, ist auf die im Berichtsjahr ausgesprochen starke Zurückhaltung in den Zielmärkten bei den Investitionsprojekten, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie, zurückzuführen. Dies hat den Auftragseingang, den Nettoumsatz und das Ergebnis der Tornos Gruppe massgeblich beeinflusst.

Deutlich gesteigerter Auftragseingang im vierten Quartal

Insgesamt erzielte die Tornos Gruppe im Geschäftsjahr 2016 einen Nettoumsatz von CHF 136,2 Mio. (2015: CHF 164,0 Mio., -16,9%) und einen Auftragseingang von CHF 133,5 Mio. (2015: CHF 160,0 Mio., -16,6%). Letzteren konnte Tornos im vierten Quartal deutlich steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) liegt für das Berichtsjahr bei CHF -3,0 Mio., (2015: CHF 2,4 Mio.), das Nettoergebnis bei CHF -3,6 Mio. (2015: CHF 0,9 Mio.).

Veränderter Produkte-Mix

Über das gesamte Geschäftsjahr 2016 betrachtet verzeichnete Tornos in Anzahl Maschinen einen höheren Bestellungseingang als im Vorjahr. Dass der Auftrags­eingang wertmässig dennoch zurückgegangen ist, erklärt sich durch die Veränderung im Produkte-Mix, mit mehr verkauften Standard-Maschinen im mittleren Preissegment und weniger Maschinen im höheren Preissegment. Dies traf insbesondere auf die Mehrspindelmaschinen zu, die in Moutier hergestellt und mehrheitlich in der Automobilindustrie eingesetzt werden.

Aus Europa (ohne Schweiz) und insbesondere aus Deutschland erhielt Tornos im Berichtsjahr deutlich weniger Maschinenaufträge als im Vorjahr. Erfreulich hingegen entwickelte sich der Auftragseingang aus der Schweiz, mit einer Steigerung um ca. 10%. Obwohl in der Schweizer Uhrenindustrie auch im Jahr 2016 Zurückhaltung bei den Investitionen vorherrschte, konnte Tornos in diesem Marktsegment interessante Aufträge entgegennehmen und Marktanteile hinzugewinnen. Dies ist zum grossen Teil auf den Erfolg der in Moutier produzierten SwissNano zurückzuführen. 2016 ver­kaufte Tornos rund 80% mehr Modelle dieses innovativen Langdrehautomaten als im Vorjahr. Im amerikanischen Markt hingegen hielt der Aufwärtstrend vom Vorjahr nicht an, und auch in Asien (inkl. restliche Regionen) gingen die Auftragseingänge zurück.

Automobilindustrie bleibt wichtigstes Marktsegment

Trotz des deutlichen Bestellungsrückgangs blieb die Automobilindustrie mit einem Anteil von 28,5% (Vorjahr: 31,2%) am Auftragseingang das mit Abstand wichtigste Marktsegment für Tornos. Dahinter folgte die Medizin- und Dentaltechnik mit 13,7% (Vorjahr: 13,9%). Erfreulich entwickelte sich das Marktsegment Elektronik, mit einer Zunahme des Anteils am Auftragseingang von 9,8% auf 12,7%. Dieses Segment liegt bei Tornos nun vor der Uhrenindustrie mit 11,5% (Vorjahr: 10,4%). Die verbliebenen 33,6% (Vorjahr: 34,7%) stammten von Unterlieferanten (sogenannten Job Shops), die Teile in die vier genannten Industrien liefern, sowie von kleineren Industrien, wie der Luftfahrt, oder aus dem Bereich Pneumatik und Hydraulik.

Im Bereich Service und Ersatzteile erzielte Tornos 2016 einen Nettoumsatz von CHF 40,4 Mio. (Vorjahr: CHF 38,0 Mio., +6,3%). Der Anteil dieses Bereichs am gesamten Nettoumsatz ist damit von 23,2% im Vorjahr auf 29,7% gestiegen.

Betriebsaufwendungen

Wie bereits 2015 konnte Tornos die Betriebsaufwendungen auch 2016 nochmals beträchtlich senken, nämlich um CHF 3,0 Mio. auf CHF 44,7 Mio. (-6,4%). Dies dank eines bereits Anfang Januar 2016 eingeführten Sparmassnahmenplans. In Marketing und Verkauf machten die zusätzlichen Einsparungen rund CHF 1,0 Mio. aus, bei den allgemeinen und administrativen Ausgaben CHF 1,1 Mio. und bei der Forschung und Entwicklung CHF 0,9 Mio.

Verkauf von betrieblich nicht notwendigen Liegenschaften

Im Berichtsjahr verkaufte Tornos betrieblich nicht notwendige Liegenschaften im Umfang von CHF 1,9 Mio. Daraus resultierte ein Gewinn von CHF 1,1 Mio.

Forschung und Entwicklung

Im Bereich Forschung und Entwicklung lag ein Schwerpunkt der Tornos Gruppe im Jahr 2016 auf dem Abschluss der Produktpalettenergänzungen im mittleren Preissegment. Mit den Modellen Swiss GT 32 und Swiss DT 13 hat Tornos diese Palette auf insgesamt sieben Modelle erweitert. Der Absatz dieser Maschinen hat sich erfreulich entwickelt. Im Mehrspindel-Bereich erweiterte Tornos die erfolgreiche MultiSwiss-Baureihe ebenfalls um zwei Modelle. Die erste Marktresonanz war sehr positiv: Bereits im vierten Quartal 2016 ist es Tornos gelungen, eine erfreuliche Anzahl Bestellungen für diese neuen MultiSwiss-Maschinen entgegenzunehmen.

Ausblick

Zum heutigen Zeitpunkt ist es schwierig, eine verlässliche Aussage zum Geschäftsverlauf 2017 zu machen. Die weltwirtschaftliche Ent­wicklung und die Investitionsneigung werden von den politischen Veränderungen in Europa und in den USA sowie von einer Vielzahl anderer Einflussfaktoren bestimmt. Die Zurückhaltung bei den Investitionen in der Automobilindustrie hält noch an, und auch in der Uhrenindustrie ist noch keine Trendwende erkennbar. Mit den 2016 neu auf den Markt gebrachten innovativen Maschinen ist Tornos in allen Marktsegmenten gut aufgestellt und für einen Aufschwung der Nachfrage gerüstet. Die Gruppe gibt keine konkreten Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2017 bekannt.