Menü

Ad hoc Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Moutier, 19/03/2012

Gute Ergebnisse trotz starkem Schweizer Franken

Die Tornos-Gruppe hält heute ihre Pressekonferenz zu den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2011 ab. Die Konferenz findet um 11:00 Uhr bei der Börse in Zürich statt. Dabei sollen die im Folgenden zusammengefassten Entwicklungen auf detaillierte Weise präsentiert und analysiert werden.

Erreichte Ziele

Die Ziele der Gruppe für 2011 waren auf ein bedeutendes Umsatzwachstum in eine Bandbreite von CHF 250 und 300 Mio. bei einer EBIT-Marge zwischen 5 und 8% ausgerichtet. Trotz des starken Schweizer Franken und einer Geschäftstätigkeit, die im zweiten Halbjahr hinter den Erwartungen zurückblieb, konnte die Gruppe ihre Ziele erreichen. Der Bruttoumsatz belief sich 2011 auf CHF 271.1 Mio., was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 69.3% bedeutet. Die EBIT-Marge profitierte von der Zunahme der Geschäftstätigkeit und knüpft mit 6.1% an die positiven Zahlen an (im Vergleich zu-8.4% im Jahre 2010). Das Geschäftsjahr schloss mit einem Nettogewinn von CHF 10.7 Mio. im Vergleich zu einem Nettoverlust von CHF 18.1 Mio. im Jahre 2010. Das Eigenkapital entsprach per 31. Dezember 2011 CHF 129.4 Mio. und beträgt damit 58.6% der Bilanzsumme von CHF 220.7 Mio. Zu diesem Datum belief sich die Nettoverschuldung der Gruppe auf CHF 19.5 Mio. im Vergleich zu CHF 38.7 Mio. im Vorjahr. Der Free Cashflow von CHF 21.8 Mio. resultiert zu einem grossen Teil aus dem Ergebnis der Gruppe. Die Ergebnisse des Jahres 2011 spiegeln eine positive Konjunktur in allen wesent¬lichen Marktsegmenten der Gruppe wieder, insbesondere im Laufe des ersten Halbjahres, sowie die Fähigkeit des Unternehmens, durch eine umgehende Steigerung der Produktions¬kapazitäten auf einen wachsenden Bedarf ohne Verzug reagieren zu können.

Auswirkungen des starken Schweizer Franken

Die Ergebnisse 2011 wurden durch die Stärke des Schweizer Franken beeinträchtigt. Bei einer durchschnittlichen Euro-Wechselkursentwicklung von CHF 1.38 im Jahre 2010 auf CHF 1.25 im Jahre 2011 und einer negativen US-Dollar-Entwicklung von CHF 1.04 auf CHF 0.89 stand die Gruppe vor der Herausforderung, die Verschlechterung der operativen Marge wettzumachen. Diese Herausforderung wurde durch verschiedene Massnahmen, wie beispielsweise die Erhö-hung der Verkaufspreise in Fremdwährungen, Neuverhandlung der Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten und Geschäftspartnern sowie die Verbesserung der operativen Effizienz in allen Unternehmensbereichen, gemeistert. Bei konstanten Wechselkursen hätte sich der konsoli¬dierte Bruttoumsatz in 2011 auf CHF 291.0 Mio. belaufen. So lagen die Umsatzeinbussen infolge von Wechselkursverschlechterungen bei 6.9% und die negativen Auswirkungen der Wechselkursschwankungen auf das EBIT konnten dank der eingeleiteten Massnahmen auf einen Rückgang um rund CHF 7.3 Mio. begrenzt werden.

Sehr starke Konjunktur in allen Marksegmenten im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr präsentierte sich die Konjunktur sehr stark und legte in allen wesentlichen Marktsegmenten und in allen Regionen zu. Sehr erfreulich haben sich die Geschäftsaktivitäten in der Schweiz und Südeuropa entwickelt, wo ein starkes Wachstum der Uhrenindustrie und des Medizinaltechnologiesektors zu vermehrten Maschinenkäufen führte. In Nordeuropa hat sich, insbesondere im zweiten Quartal, die Nachfrage der Automobilindustrie nach Mehr-spindelautomaten zur effizienten Produktion grosser Serien verstärkt. In den USA konnte die Gruppe vom Kapazitätsausbau der Kunden in der Medizinaltechnologie profitieren. Auch im zweiten Halbjahr lag die Geschäftstätigkeit auf einem guten Niveau, jedoch liess die Dynamik der Märkte im Vergleich zur ersten Jahreshälfte nach. Während der Auftragseingang in der Uhrenindustrie und der Medizinaltechnologie auf einem hohen Niveau blieb, zeigten sich die Kunden der Elektronik- und Automobilbranche bei der Auftragsvergabe ein wenig zurückhal-tender. Glücklicherweise war die Lage bei den asiatischen Kunden anders, insbesondere in China und Taiwan, wo man zusehends die Wettbewerbsvorteile der Mehrspindeltechnologie entdeckte.

Produktinnovationen

Das Jahr 2011 war durch die Einführung mehrerer neuer Produkte sowie einer neuen Techno-logie gekennzeichnet. Im Mai 2011 wurde die neue EvoDeco 10 in den Markt eingeführt. Anlässlich der Metallbearbeitungsmesse EMO in Hannover stellte die Gruppe im September 2011 zwei neue Maschinen und eine neue Technologie vor. Die MultiSwiss ist eine revolutio¬näre, frontal zugängliche Maschine mit beweglichen Spindelstöcken, welche am Markt ihresgleichen sucht. Die Delta 38 ist ein neuer Langdreher zur Bearbei¬tung von Werkstücken mit einem Durchmesser von bis zu 38 mm, während bisher lediglich Werkstücke mit einem Durchmesser von maximal 32 mm bearbeitet werden konnten. Diese beiden neuen Maschinen richten sich nicht nur an die traditionellen Märkte der Gruppe, sondern eröffnen neue Anwendungsfelder. Cyklos ist die dritte Neuheit, die auf der EMO vorge¬stellt wurde. Es handelt sich um eine neuartige Technologie zur Oberflächenbearbeitung von Metallteilen, bei der die Werkstücke im Inneren einer geschlossenen autonomen Einheit bearbeitet werden. Diese umweltfreundliche Technologie lässt sich dank eines sehr einfachen Aufbaus sehr leicht in die verschiedensten Werkstätten einfügen und bietet den Kunden zahl¬reiche Kosten- und Zeitvorteile. Diese neue Produktlinie ist Teil der Strategie, umfassende Produktionssysteme anzubieten, mit denen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden abgedeckt werden soll.

Ausblick 2012

Angesichts der aktuellen unsicheren wirtschaftlichen Situation im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise in Europa kann eine Prognose für 2012 nur schwerlich abgegeben werden. Die Wirtschaftsprognosen gehen für das Jahr 2012 von einem relativ bescheidenen Wachstum in Europa und einem stärkeren Wachstum in den USA und den Schwellenländern aus. Vor diesem Hintergrund basiert der Plan für 2012 auf einem wirtschaftlichen Rückgang gegenüber 2011, der jedoch durch den positiven Effekt der in den letzten Monaten des Jahres 2011 lancierten Produkte kompensiert werden dürfte. Unter der Voraussetzung, dass die Wechsel¬kurse stabil bleiben, und unter dem Vorbehalt der zyklischen Natur ihrer Geschäftstätigkeit geht die Gruppe daher für 2012 von einem Umsatz und einer Rentabilität aus, die den Werten des Jahres 2011 entsprechen können, wobei das erste Halbjahr schwächer und das zweite Halbjahr stärker als 2011 werden dürfte. In der Tat plant die Gruppe ein starkes zweites Halbjahr, um den schwachen Start ins Geschäftsjahr 2012 zu kompensieren. In diesem unsicheren wirtschaftlichen Klima wird die Geschäftsleitung besonderes Augenmerk auf die konjunkturelle Entwicklung richten und gege¬benenfalls Produktionskapazität und Strukturen der Gruppe umgehend daran anpassen.

Anhänge sind in PDF.

Der Geschäftsbericht der Tornos-Gruppe (in drei Sprachen) und die Jahresrechnung (nur in Englisch) sind unter http://www.tornos.com als Download erhältlich.